Vorschlag einer Kommunikationsstrategie zur Umsetzung von Windrädern in einer Gemeinde

Vorschlag einer Kommunikationsstrategie zur Umsetzung von Windrädern in einer Gemeinde

Im Folgenden werden mögliche Kommunikationsschritte in zeitlicher Abfolge aufgezählt und kurz der Zweck beschrieben. Es wird davon ausgegangen, dass mögliche Flächen bereits geklärt und gesichert sind.

1.  Strategie-Ratsklausur (Dauer 2-3 Stunden, moderiert durch einen Experten)

a.  Information über Rahmenbedingungen (Betrieb, mögliche Beteiligungen, Nutzen, Spielräume, etc.)

b.  Welchen Informationsbedarf haben wir noch

c.  Was muss geklärt werden bevor wir in die Öffentlichkeit gehen

Ziel: Aktueller Stand im Gemeinderat transparent, gemeinsames Vorgehen bei der Kommunikation klar.

1a. Informelle Unterrichtung der Nachbargemeinden

Ziel: Das Vorhaben ist bekannt, die Vorteile sind aufgezeigt

2.  Infobrief oder Info-Flyer vom Bürgermeister

a. Warum beschäftigen wir uns mit dem Thema

b.  Derzeitiger Stand

c.  Benennung relevanter Sachfragen

d. Wie können sich Bürgerinnen und Bürger einbringen

e. Wie geht es weiter

Ziel: Bürgerinnen und Bürger sind informiert und zur Beteiligung aufgerufen, weiteres Vorgehen ist transparent.

3.  Eventuell Dialog im geschützten Raum (moderiert durch ext. Fachmann)

a. Erweiterte Information mit ausgewählten Bürgern um Sichtweisen und Meinungen einzuholen.

b. Teilnehmer:

i.  Gemeinderäte, Bürger aus den anliegenden Gemeindeteilen. Möglicherweise auch aufgeteilt in mehrere Veranstaltungen

ii. Ext. Fachmann

Ziel: Vertrauen aufbauen und wesentliche Fragen erörtern. Ergebnisse können dann in die Öffentlichkeit transportiert werden.

4. Öffentliche Veranstaltungen

a. Interessierte und Betroffene werden informiert

b. Wir erhalten Feedback zum Vorhaben

c.  Keine Veranstaltung im Saal mit Redner und Zuhörern. Infostände an 3 Standorten mit Betreuung. An jedem Standort gibt es Informationen zu jeweils einem Themenblock (Genehmigungsverfahren, Optik, Finanzen). Anschließend gemeinsame Diskussion an einem zentralen Ort.

Ziel: Information und ggf. Beteiligung zu vorher genau definierten Fragestellungen (z.B. Art der Beteiligungsmöglichkeiten). Dabei ist wichtig, wie mit Rückmeldungen umgegangen wird und wer am Ende entscheidet.

5.  Internetauftritt

a. Permanenter Internetauftritt auf der Seite der Kommune mit eigenem Button Windkraft

Ziel: Ständig aktuelle Informationen zum Projektfortschritt und zu Fachfragen vorhanden

6.  Windpark Begehungen (nur bei Bedarf)

a. Windpark erlebbar machen (Themenbereiche Landschaftsbild, Lärm und Infraschall)

b. Was sagen Anwohner dazu? Wer profitiert? Stromertrag Prognose und Ist.

Ziel: Eindrückliche Erkenntnisse aus erster Hand

7. Versachlichung (nur bei Bedarf)

a. Nur wenn zu bestimmten Fachfragen gegensätzliche Deutungen existieren, die zur Polarisierung führen

b. Ggf. Visualisierung der Windenergieanlagen

Ziel: Diskussionen um Windenergieanlagen leiden oft unter zugespitzten, einseitigen Darstellungen. Ziel ist die Versachlichung der Debatte.

Auf einer Seite des Umweltbundesamtes sind sehr anschauliche Informationen zum Thema „Die Energiewende vor Ort“ zusammengestellt. Dort geht es darum, wie von der Kommune akzeptable Lösungen zur Beseitigung von Konflikten rund um die Windenergie gefunden werden können.

Die Energiewende vor Ort | UBA-Scrollytelling (umweltbundesamt.de)

Im Werkzeugkasten, ganz am Ende der Seite, findet man auch eine detaillierte Beschreibung der oben genannten Kommunikationsschritte (incl. Beispiele).