FAQ

Warum brauchen wir Windräder?

Sollten wir in Bayern nicht lieber auf Fotovoltaik als auf Windkraft setzen?

Fotovoltaik punktet vor allem im Sommerhalbjahr. Im Winter liefern die Windkraftanlagen besonders viel Strom, und gerade da ist unser Strombedarf am höchsten (Beleuchtung, Wärmepumpen, etc.). Und Windräder drehen sich auch nachts. Deshalb brauchen wir einen gesunden Mix aus Windkraft und Fotovoltaik. Wind und Sonne ergänzen sich ideal! Studien zeigen, dass für die Energiewende in Deutschland ca. 45% von der Windkraft und ca. 31 % von der Fotovoltaik kommen müssen. (14% Biomasse, 9% Geothermie, 1% Wasserkraft). Windkraft und Fotovoltaik ermöglichen zudem den Einstieg und Ausbau in die Wasserstofftechnik.

Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie im Jahresverlauf (Deutschland, 2018) in Milliarden kWh (Quelle: Fraunhofer ISE / Agentur f. Erneuerbare Energien)

Beispiel 2022:
Schwächen der PV in den 6 sonnenärmeren Monaten wurden größtenteils durch erhöhten Ertrag bei der Windkraft in dieser Zeit ausgeglichen, wobei der Ertrag der Windkraft im Jahr etwa doppelt so hoch war wie der der PV. Der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Primärenergieverbrauch erreichte 2022 einen Anteil von 17,2 (Vorjahr: 15,7) Prozent.
Interessant ist auch:
Im Jahr 2022 exportierte Deutschland 78,5 Mrd. kWh ins Ausland und importierte 51,0 Mrd. kWh (Details nach Ländern auf S. 23 der AG  Energiebilanzen)

Weht bei uns im Hügelland genügend Wind?

Ja, das bestätigen Windmessungen. Den Wind spürt man am Boden zwar nicht immer, aber in der Höhe ist er meist vorhanden. So haben im Norden Deutschlands die Windräder eine mittlere Auslastung von 2600 Stunden und im Süden 2100 Stunden. Durch eine große Nabenhöhe und großen Durchmesser, aber kleinere Generatoren sind die Windräder an die Bedingungen in Bayern angepasst.

Warum stehen Windräder manchmal still?

Um Fledermäuse oder Vögel zu schützen, oder weil Leitungen oder Trafostationen überlastet sind. Werden Windräder wegen Netzüberlastung abgeregelt, erhält der Betreiber eine Entschädigung.

Was ist, wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint?

In diesen seltenen Phasen müssen kurzzeitig Gaskraftwerke einspringen. Das Gas soll künftig mit erneuerbaren Energien erzeugt werden: Mit überschüssigem Wind- und Solarstrom wird Wasserstoff hergestellt, der anschließend mit CO2 zu Methan umgewandelt wird. Die derzeit in Deutschland bestehenden Gasspeicher können die Gasmenge für drei Monate aufnehmen.

Und was passiert mit überschüssigem Wind- und Sonnenstrom?

Der kann künftig zur Erzeugung von Wasserstoff direkt am Ort der Entstehung genutzt und ggf. auch in Batterien gespeichert werden. Zudem sollen intelligente Netze („Smart Meter“) den Verbrauch an die aktuell erzeugte Strommenge anpassen, also z.B. E-Autos laden, wenn die Sonne scheint.

Brauchen wir nicht weiterhin die „grundlastfähigen“ Kernkraftwerke?

Auch Biogas- und Wasserkraftanlagen sind grundlastfähig. Besonders das in ganz Europa verbundene Stromnetz sorgt für Ausgleich. Selbst wenn in einer Region „Dunkelflaute“ herrscht, wird es mit Strom aus anderen Regionen mitversorgt. Zudem sollen künftig intelligente Netze und flexible Tarife den Stromverbrauch zeitlich an die Erzeugung anpassen, indem z.B. Elektroautos geladen werden, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.

Liegt Bayern bei Erneuerbaren Energien im Vergleich zu anderen Bundesländern nicht schon jetzt ziemlich weit vorn?

Bei Fotovoltaik ist Bayern zwar spitze, aber bei der installierten Windkraftleistung liegt Bayern, bezogen auf die Landesfläche, auf dem vorletzten Platz – vor dem Stadtstaat Berlin! Bezogen auf die Einwohnerzahl liegt Bayern auf dem viertletzten Platz – vor Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg. In BaWü wurden aber 40 neue Windkraftanlagen in 2022 genehmigt, in Bayern nur 9. In NRW wurden sogar 181 Anlagen genehmigt 96 gebaut.

Wird unsere Stromversorgung durch Windenergie autark?

Seit Russland die Gaslieferungen eingestellt hat, spüren wir, wie verwundbar wir durch die Abhängigkeit von Energieimporten sind. Deshalb führt kein Weg daran vorbei, Strom im eigenen Land zu erzeugen. Die Rohstoffe dazu haben wir in unbegrenzter Menge verfügbar, vor allem Sonne und Wind – noch dazu gratis. Sie werden uns langfristig günstige Strompreise bescheren.

Welche Beeinträchtigungen können von Windrädern ausgehen?

Wie laut ist ein Windrad?

Moderne Windenergieanlagen sind flüsterleise! Überzeugen Sie sich selbst in beliebiger Entfernung von einem bestehenden Windrad! Z.B. bei Dachau-Etzenhausen, in Pellheim, bei Kammerberg (nähe Biberbach), bei Welshofen. Oder hören Sie sich in unserer Audio-Datei an, wie leise ein Windrad im Vergleich zu Straßen- und Fluglärm ist. Hier die visuelle Darstellung:

Flugverkehr über Röhrmoos, Kfz Verkehr auf der Kreisstraße DAH 3 in Röhrmoos in 10 m Entfernung, Windrad Kammerberg in 800 m Entfernung in Windrichtung


Gefährdet der Infraschall die Gesundheit?

Infraschall ist Schall, der vom Menschen nicht gehört wird. Die Stärke des Infraschalls wurde auf Grund eines Rechenfehlers vollkommen überschätzt. Es gibt keinerlei wissenschaftliche Belege für eine Gesundheitsgefährdung durch Infraschall. Übrigens senden praktisch alle Schallquellen auch Infraschall aus, z.B. Autos, Maschinen, im Wind rauschende Wälder, …
Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages erklärt, dass bereits ab einer Distanz von 700 Metern zum Windrad der „gemessene Infraschallpegel nicht mehr nennenswert oder nur in geringem Umfang erhöht“ sei. „In dieser Entfernung wird der Infraschall im Wesentlichen vom Wind und nicht von den Anlagen erzeugt.“ Sprich: Der Infraschall des Windrades ist vom allgemeinen Grundrauschen nicht mehr zu unterscheiden.
www.br.de/nachrichten/bayern/faktenfuchs-infraschall-im-auto-hoeher-als-am-windpark,S8keGlp

Werden Anwohner durch Schattenwurf gestört?

Schattenwurf durch sich drehende Rotoren wird im Genehmigungsverfahren genauestens überprüft. Gesetzlich gilt, dass kein Anwohner mehr als 30 Minuten täglich und 30 Stunden jährlich einem periodischen Schattenwurf ausgesetzt sein darf. Andernfalls muss die Anlage vorübergehend abgeschaltet werden. Bei der Berechnung wird ganzjährig schönes Wetter vorausgesetzt. Schattenwurf kann wegen der Entfernungsregeln nur bei wolkenfreiem Sonnenauf- oder -untergang auftreten. Er ist zudem am Abend und am Morgen nicht sehr kontrastreich.

Entsteht gefährlicher Eiswurf?

Eine Sensorik misst Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Entsprechend wird das Windrad dann stillgelegt oder Enteisungsanlagen schmelzen das Eis weg, bevor es gefährlich werden kann. Selbst wenn ein Eiszapfen entstehen sollte, fliegt er auf Grund der Erdanziehung nicht mehrere hundert Meter weit.

Werden Windräder später Sondermüll?

Die Fundamente sind wie alle anderen Fundamente fest gebundener Sand und Zement und gefährden kein Grundwasser. Der Gesetzgeber verlangt, dass sie nach der Stilllegung wieder zurückgebaut werden. Für Stahl und Kupfer existiert jetzt schon eine Kreislaufwirtschaft. Die Rotorblätter bestehen aus faserverstärktem Kunststoff, wie er z.B. im Flugzeugbau schon lange verwendet wird. Mehrere Recyclingverfahren sind in der Entwicklung. An einer Weiterverwertung der Flügel wird gearbeitet. Recycling ist wegen des Materialmixes nur schwer möglich.
Weitere Details im Faktenfuchs von BR 24

Töten Windräder geschützte Vögel und Fledermäuse?

Die Gefährdung dieser Tiere kann durch gezielte Erkennungssysteme (intelligente Kameras, die den Himmel scannen, um die Windräder bei Bedarf anzuhalten) minimiert werden, sodass die lokale Population nicht gefährdet ist. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wird der Umkreis des geplanten Windrad-Standortes nach Brutstätten von Rotmilan, Wespenbussard & Co. untersucht. Forschungen haben gezeigt, dass weitaus mehr Rotmilane an vergifteten Mäusen, Hochspannungsleitungen oder Kollisionen mit Zügen sterben als an Windrädern. Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf Brutgebiete, Lebensräume und Nahrungsangebot stellt die eigentliche Bedrohung für die Vielfalt der Vogelwelt dar. Weitere Infos unter Vogelschlag.

Verbraucht ein Windrad wertvolle Wald- und Ackerfläche?

Für den Aufbau eines Windrades wird eine Fläche von etwa 1 ha benötigt. Von dieser Fläche werden 0,7 ha wieder aufgeforstet, nur 0,3 ha bleiben dauerhaft frei. Dafür müssen Bäume an anderer Stelle gepflanzt werden. Für den Transport der Bauteile zur Baustelle reichen normale, mit Kies befestigte Waldwirtschaftswege. Windenergie ist die flächensparendste erneuerbare Energieform. Während ein Windrad auf 0,3 ha 11000 MWh im Jahr produziert, wird durch den Anbau von Mais für Biogasanlagen zur Erzeugung derselben Strommenge eine Fläche vom 600 ha der Lebensmittelproduktion entzogen. Damit steht mittelfristig sogar durch den Ersatz von Biogasanlagen durch Windräder wieder mehr Ackerland zur Verfügung. Eine Freiflächen – PV – Anlage würde 35 ha benötigen.

Für ein Windrad im Wald müssen Bäume gefällt werden. Übersteigt der Schaden nicht den Nutzen?

Die gefällten Bäume im Wald speichern zwar CO2, doch die CO2-Einsparung durch das Windrad überwiegt bei Weitem. So werden in Wald pro Jahr und ha ca. 12 t CO2 gespeichert. Dagegen vermeidet ein Windrad in Bayern bei dem derzeitigen Strommix 7000 t CO2 im Jahr! Trotzdem müssen auf Ausgleichsflächen neue Bäume gepflanzt werden. Laut Umweltbundesamt liegt die Einsparung von CO2 durch Windenergieanlagen sogar um einen Faktor von mehr als 1.000 höher als die durch die dafür notwendige Rodung von Wald verlorene CO2-Aufnahme.
https://correctiv.org/faktencheck/wirtschaft-und-umwelt/2019/09/27/eine-windkraftanlage-spart-mehr-co2-als-der-wald-der-fuer-sie-gerodet-wird/

Wie sinnvoll sind Windräder im Wald?

In Bayern nimmt eine Windkraftanlage bisher durchschnittlich 0,35 Hektar Wald dauerhaft in Anspruch. Diese Fläche braucht es für das Fundament des Windrads, den Platz für einen Kran für Wartungen und Reparaturen und falls nötig für Zuwege. Für die Bewegung des Rotors muss kein Platz freigehalten werden, weil die modernen Windräder mittlerweile so hoch sind, dass sie sich oberhalb des Waldes drehen. Die Fläche, die für eine Windkraftanlage gerodet wird, muss an anderer Stelle aufgeforstet werden. Auf einem Hektar Wald stehen je nach Alter und Baumart ca. 100 Bäume, d.h. für ein Windrad müssen etwa 40 Bäume gefällt werden. Holzlagerplätze oder Wanderparkplätze haben etwa eine ähnliche Größe. Ende 2020 standen knapp 2.100 Windenergieanlagen im Wald in Deutschland. Insgesamt sind in Deutschland laut Bundeswaldinventur 11,4 Millionen Hektar bewaldet, etwa ein Drittel der Bundesfläche. Anteilig wurde bisher also unter 0,01 Prozent des Waldes in Deutschland dauerhaft für Windräder gerodet – und woanders wieder aufgeforstet.
Die zwei Prozent der Bundesfläche, die die neue Regierung für Windenergie ausweisen will, bedeuten nicht, dass diese Fläche komplett mit Windrädern zugepflastert werde. Die Windräder benötigen Abstand zueinander. So ergeben sich Flächen, die anderweitig genutzt werden können (Landwirtschaft, Wald)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-weniger-waldrodung-fuer-windraeder-als-behauptet,SsKyxci

Verschandeln Windräder die Landschaft?

Windräder sind weithin sichtbar. Man muss sie nicht schön finden – jedenfalls sind sie für manche Menschen ungewohnt. Jede Energieform, egal ob Atomstrom, Kohle oder Öl, nicht zuletzt die Hochspannungsmasten, hat unsere Landschaft nachhaltig verändert. Als vor Hunderten von Jahren die klassischen Windmühlen die Landschaft prägten, wurden sie vermutlich zunächst auch als Fremdkörper empfunden. Heute bestaunen wir sie.
Aber heute gibt es drängendere Probleme.
Wir haben die Klimakrise vor der Haustür mit zunehmenden Überschwemmungen oder Dürreperioden. Wir haben Lieferengpässe bei den im Moment noch notwendigen fossilen Energien. Wir haben rasant steigende Kosten im Strom- und dem gesamten Energiesektor. Wir werden außenpolitisch erpressbar durch Importabhängigkeit. Wir tragen erheblich dazu bei, dass in anderen Ländern ganze Landstriche unbewohnbar werden und die Nahrungsmittelversorgung zusammenbricht……. und dann macht uns der Anblick von Windrädern Sorgen!?

Verspargelung?? (Foto: privat)

Wir ertragen Autobahnen, Hochspannungsmasten, hässliche Gewerbegebiete, Kernkraftwerke, schlechte Luft besonders im Winter, Verkehrslärm,…..
aber der Anblick von Windrädern ist für manche nicht zumutbar!?

Wo und wie und von wem können Windräder gebaut werden?

Welchen Abstand müssen Windräder zu Siedlungen einhalten? Gilt die 10H-Regel noch?

Wer in Bayern vom „privilegierten Baurecht für Windenergieanlagen im Außenbereich“ Gebrauch machen will, muss rund 2500 m Abstand zur nächsten Wohnsiedlung einhalten („10H-Regel“). Für Anlagen im Wald reichen neuerdings 1000 m Abstand zu Siedlungen (zu Einzelgehöften darf es weniger sein) und rund 80 Meter vom Waldrand. Die Gemeinde kann via Bauleitplanung geringere Abstände zulassen. Künftig gibt es in ausgewiesenen Windenergiegebieten keine pauschalen Mindestabstände mehr. Die Abstände müssen aber stets so groß sein, dass die Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes eingehalten werden. In der Regel kann man von ca. 800 m ausgehen, was aber im Einzelfall gesetzlich überprüft wird.

Welche Möglichkeiten gibt es aktuell, ein Windkraftprojekt zu starten?

Es gibt drei Möglichkeiten:

  1. Die Gemeinde erstellt einen entsprechenden Flächennutzungs- und Bebauungsplan – ein ziemlich langwieriges Verfahren
  2. Der Regionale Planungsverband weist Vorranggebiete für Windenergieanlagen aus, in denen dann privilegiertes Baurecht gilt, also ohne Bauleitplanung der Gemeinde gebaut werden darf. Auch dieses Verfahren kann noch Jahre dauern.
  3. Sofern die Abstandsvorgaben eingehalten werden (z.B. im Wald 1000 Meter zu Siedlungen), gilt privilegiertes Baurecht für Windräder im Außenbereich. Es kann sofort mit der Planung begonnen werden!

Wer kann die Initiative zum Bau eines Windrades ergreifen?

Ein oder mehrere Grundbesitzer oder ein privater Investor oder eine Gruppe von Bürgern oder die Gemeinde oder ein Projektierungsbüro. Mit der Planung wird stets ein spezialisierter Projektierer beauftragt, der wiederum diverse Gutachten (Artenschutz etc.) in Auftrag gibt und schließlich die Genehmigung des Projektes beim Landratsamt beantragt.

Können unsere Verteilnetze überhaupt noch größere Stromproduktionsmengen aufnehmen?

Oft ist die nächstgelegene Mittelspannungsleitung nicht mehr aufnahmefähig. Dann müssen längere Kabel zum nächstmöglichen Einspeisepunkt verlegt werden, was bis zu einer Mio. Euro kosten kann. Es sollten dann mehrere Windräder geplant werden, die über ein gemeinsames Kabel angeschlossen werden, damit sich die Anschlusskosten verteilen.

Warum werden Windräder oft nahe der Gemeindegrenze gebaut? Das ist doch unfair gegenüber den Nachbarn!

Dahinter steckt keine böse Absicht. Ausreichend Abstand zu Siedlungen bieten meist nur Flächen nahe der Gemeindegrenze, oft in Waldgebieten. Sie können sich davon sehr einfach überzeugen auf www.karten.energieatlas.bayern.de > Kartenwerkzeuge > Zeichnen und messen auf der Karte > Messen: Zoomen Sie den Bereich Ihrer Gemeinde auf und ziehen Sie jeweils vom Rand jedes Ortsteils Kreise mit einem vorgegebenen Abstand von z.B. 1000 Metern. Sie werden sehen: Flächen, die außerhalb der Kreise übrigbleiben, liegen meist in der Nähe der Gemeindegrenze.

Stromerzeugung und Klimaschutz

Wieviel Strom erzeugt ein Windrad?

Ein modernes Windrad erzeugt ca. 11 Millionen kWh im Jahr. Damit können etwa 3000 Haushalte mit Strom versorgt werden oder 3000 E-Fahrzeuge jeweils 20.000 km im Jahr fahren. Mit rund 100 Windrädern in jedem Landkreis könnte Bayern seinen heutigen Strombedarf von rund 82 Mrd. kWh allein aus Windenergie decken.

Wie lange braucht ein Windrad, um die Energie zu erzeugen, die es für den Bau, den Betrieb und die Entsorgung verbraucht?

5 bis 12 Monate (je nach Anlage und Standort). Damit erzeugt eine Windkraftanlage gut 40- bis 70-mal so viel Energie, wie für ihre Herstellung, Nutzung und Entsorgung eingesetzt wird. Entsprechend groß ist die CO2-Einsparung. Damit liegt die Windkraft sogar noch vor der Fotovoltaik, die sich nach 2,5 Jahren energetisch amortisiert. Ein Windrad hat eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren.

Wie teuer ist die Stromerzeugung durch Windkraft?

Stromerzeugung durch Windkraft und Fotovoltaik sind die weitaus günstigsten Methoden (Kernenergie ist die teuerste Methode). Die Rohstoffe müssen nicht aus fernen Ländern importiert werden, sondern sind vor Ort verfügbar. Im Vergleich zu den konventionellen Kraftwerken, insbesondere zu Kernkraftwerken, haben die Sicherheit der Anlage und die Gefährdung von Mensch und Umwelt eine untergeordnete Bedeutung, was sich nicht zuletzt positiv auf den Strompreis auswirkt. Bei einem Windrad ist der Rückbau schon im Finanzplan enthalten. Man benötigt auch kein Endlager (wie bei der Kernenergie).
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/faktenfuchs-wie-effizient-ist-windenergie,TBxRJZB

Können Windräder den Klimawandel bremsen?

Um die globale Erwärmung mit ihren katastrophalen Folgen für das Weltklima zu stoppen, müssen Kohle-, Gas- und Ölkraftwerke durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ersetzt werden. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf mindestens 80 Prozent steigen, das ist das Ausbauziel der Bundesregierung. Dieses Ziel lässt sich nur erreichen, indem wir alle verfügbaren Quellen nutzen: neben Sonne, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie vor allem auch die Windenergie. Auch Bayern muss den Ausbau von Windrädern massiv vorantreiben.

Was sagen die Naturschutzverbände zur Windkraft?

Der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz befürworten die Stromerzeugung durch Windkraft.

Finanzierung und Ertrag

Wie viel kostet ein Windrad, und wie hoch ist der Ertrag?

Ein modernes Windrad kostet ca. 7 Mio. Euro, inklusiv aller Nebenkosten. Davon müssen meist 30 % als Eigenkapital aufgebracht werden, der Rest wird über Bankdarlehen finanziert. Man kann pro Jahr mit knapp einer Million Euro Einnahmen rechnen. Davon wird alles bezahlt: Zinsen und Tilgung der Kredite, Pacht, Wartung, Geschäftsführung, Versicherungen, Ausschüttung an die Anteilseigner. Der Kalkulation liegt eine Laufzeit von 20 bis 25 Jahren zugrunde.

Wer verdient an einem Windrad?

  • Der Betreiber erhält die Nettoerlöse aus dem Stromverkauf
  • Die Bürger erhalten als Anteilseigner Gewinnausschüttungen
  • Wenn die Gemeinde einen Großteil der Finanzierung übernimmt, profitieren letztlich alle Bürger vom Gewinn
  • Die Grundbesitzer erhalten Pacht
  • Örtliche Unternehmen erhalten Aufträge für Fundament- und Leitungsbau
  • Die Gemeinde profitiert von der Gewerbesteuer, und sie kann zudem, zusammen mit den angrenzenden Gemeinden, insgesamt 0,2 Ct. pro erzeugter kWh erhalten.

Was ist ein Bürgerwindrad?

Bürger können sich in begrenzter Zahl an der Finanzierung einer Windenergieanlage beteiligen, oft als Kommanditisten einer GmbH Co. KG. Sie profitieren dann anteilmäßig von Gewinnausschüttungen. Oder als Mitglieder einer Bürgerenergie-Genossenschaft. Dabei wird der Anleger nicht selbst Anteilseigner, sondern er gibt der Genossenschaft ein Darlehen zu einem festen, garantierten Zinssatz mit fester Laufzeit, oder er erwirbt Geschäftsanteile der Genossenschaft, mit denen das Projekt finanziert wird. Zusätzlich können sich auch örtliche Unternehmen oder die Gemeinde an der Finanzierung beteiligen. Die Erfahrung zeigt, dass Bürgerwindräder von den Menschen vor Ort eher akzeptiert werden als Projekte von fremden Investoren. Mehr dazu.

Profitieren nur finanzstarke Bürgerinnen und Bürger von einer Windenergieanlage?

  • Künftig werden günstigere Strompreise für Anwohner einer Windenergieanlage möglich sein
  • Bei der Bürgerwindkraft werden die Anteile je Bürger gedeckelt, um möglichst vielen Bürgen die Beteiligung zu ermöglichen.
  • Von den Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde profitieren letztlich alle Bürger
  • Eigene Stromerzeugung macht uns unabhängig von Energieimporten aus unsicheren Ländern
  • Erneuerbare Energien sind die preisgünstigste Art der Energieerzeugung
  • Wir profitieren alle von einer saubereren Luft und einer Eindämmung der Klimakrise